Ich unterstütze den Verein „Der Kleine Nazareno e. V.“ und habe dieses Jahr das Kinderdorf auf der Ilha de Itamaracá (Nordostbrasilien) besucht. Dank Spender aus Köln konnte ich Handtücher, Fußbälle, Bonbons u. v. m. für die Kinder kaufen. Dadurch konnte ich ebenfalls eine Aktion in den Favelas (Armenviertel) starten, um Familien besser kennenzulernen und ein zukünftiges Sozialprojekt in den Favelas unterstützen zu können. Weitere Details darüber findest du hier.
Der Verein „Der Kleine Nazareno e. V.“, der von dem Franziskaner Herrn Rosemeyer gegründet wurde, ist eine deutsch-brasilianische Hilfsorganisation, die sich seit 33 Jahren aktiv für die Straßenkinder einsetzt. In diesen Kinderdörfern werden die Straßenkinder, die oft mehrere Jahre unter den erbärmlichsten Bedingungen auf den Straßen lebten, auf eine Schul- und Berufsausbildung vorbereitet und es wird ihnen der Weg in eine bessere Zukunft geebnet. Neben den Kinderdörfern arbeitet „Der kleine Nazareno“ vor allen Dingen auch direkt mit den Familien zusammen, aus denen die Kinder ursprünglich stammen. Auf politischer Ebene hat „Der kleine Nazareno“ eine landesweite Kampagne in Brasilien gestartet – mit dem Ziel, alle Organisationen in Brasilien einzubinden und somit zu helfen, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen, um einheitliche Richtlinien für die Arbeit mit Straßenkindern festzulegen. Das Ministerium für Kinder, Jugend und Familie hat den Verein jüngst gebeten, Richtlinien für neue Gesetze zu erarbeiten, die es ermöglichen, Straßenkindern mit effizienter Versorgung zu helfen, um so ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Der Nordosten Brasiliens ist eine sehr arme Region. In der Region der Metropole Recife, Hauptstadt des Bundesstaats Pernambucos, leben mehr als 1 Million Menschen in Armenvierteln, sogenannten Favelas. Viele Eltern schicken oder nehmen ihre Kinder zum Betteln mit auf die Straße. Das ist oft der erste Schritt in ein größeres Unglück. Wenn es zu Gewalt oder Verbrechen in der Familie kommt, laufen die Kinder weg und suchen ihr Glück allein auf der Straße. Dort schließen sie sich zu Gangs zusammen, kämpfen ums Überleben und beginnen meist, Drogen zu konsumieren. Die Hauptdroge ist Klebstoff, was fürchterliche Auswirkungen auf den Geisteszustand von Heranwachsenden hat. In den letzten Jahren verbreitet sich auch immer mehr Crack, was einen höheren Grad an Abhängigkeit erzeugt und schneller zum Tod führt. In Recife leben zirka 400 Kinder und Jugendliche ohne Obdach auf der Straße, die die Straßenarbeiter von „Der Kleine Nazareno“ regelmäßig aufsuchen, um sie beim Spielen und Malen davon zu überzeugen, die Straße zu verlassen.
Seit der Gründung der Niederlassung des Vereins in Pernambuco im Herbst 2002 wurden mehr als 300 Jungen im Nazarenodorf Itamaracá aufgenommen. Aktuell leben 22 Kinder und Jugendliche in zwei Hausgemeinschaften mit je zwei Tagesmüttern bzw. Tagesvätern.
Die Jungen gehen jeden Tag in die dorfeigene Grundschule oder besuchen ab der 5. Klasse die staatliche Schule auf der Insel Itamaracá. Nach der Schule bietet „Der Kleine Nazareno“ Sport-, Kunst-, Percussions- und Computerunterricht an und die Jungen lernen in einem Teilprojekt, wie man Obst und Gemüse ökologisch anbaut und Fische, Bienen und Hühner züchtet.
In einem Bäckerkurs lernen Jugendliche aus dem Dorf und Familienangehörige, wie man Brot backt und Süßspeisen zubereitet, um diese im Nazarenodorf bzw. in den Familien zu konsumieren oder zu verkaufen.
In Recife bietet „Der Kleine Nazareno“ einen eigenen Berufsschulkurs an, der sich „Große Leute“ nennt. Dort werden 18 Jugendliche bis zum Alter von 24 Jahren zu Verwaltungsassistenten ausgebildet. Die Ausbildung dauert 1,5 Jahre und wird durch ein Praktikum begleitet.
Seit 2 Jahren nimmt der Verein in Pernambuco an einem Adoptionsprogramm des Familiengerichts von Recife teil. Von den Jugendlichen, die nicht zu ihrer Familie zurückkehren können, wurden bereits vier Jungen adoptiert. Besonders schön ist, dass keiner der Jungen nach der Adoption den Kontakt zum Nazarenodorf und seiner leiblichen Familie aufgegeben musste. Ein Dank dafür gilt insbesondere den Adoptiveltern. Jonas Adoptivfamilie beispielsweise wohnt in Curitiba, 2.000 km entfernt von Recife. Trotzdem kommt er jedes Jahr zu Besuch nach Recife und besuchte auch schon seinen ehemaligen Nazarenodorfkollegen João Vitor, der mit seinem Adoptivvater in Rio de Janeiro wohnt.
Alle Aktivitäten des Vereins sind über Spendeneinnahmen sowie staatliche und private Fördermittel finanziert. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn auch ihr den „Kleinen Nazareno Pernambuco“ unterstützen würdet.
Spendenkonto:
Volksbank eG Löningen
Der Kleine Nazareno
SWIFT Code: GENODEF1LOG
IBAN Code: DE91 2806 5061 0008070500
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